Einspruch

Feuer neu entzündet

Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland Foto: Lydia Bergida

Einspruch

Feuer neu entzündet

Alon Meyer freut sich, dass 80 Jahre nach der Schoa wieder jüdische Winterspiele stattgefunden haben

von Alon Meyer  12.01.2023 08:34 Uhr

Vor 87 Jahren fanden die letzten Makkabi-Winterspiele in der damaligen Tschechoslowakei statt. Danach folgte das dunkelste Kapitel unserer Geschichte, jüdischen Sport gab es nicht mehr. Doch nach den Verbrechen der Nationalsozialisten kehrte auch dieser vollends zurück! Die Makkabi-Weltspiele wurden wieder eingeführt und mit der Zeit immer größer.

Die Tradition der Winterspiele hingegen ging nach dem Holocaust verloren. Bis zur vergangenen Woche. Jetzt können wir voller Stolz sagen: Die jüdischen Winterspiele sind zurückgekehrt! Nach Europa. Nach Deutschland. Eine alte Tradition wurde wiederbelebt, und Makkabi Deutschland hat ein positives und kraftvolles Signal über europäische Grenzen hinaus gesetzt.

traditionen In sieben Sportarten gingen mehr als 400 Teilnehmer aus der ganzen Welt in einen fairen Wettkampf. Wir haben den Mut gehabt, diese sporthistorische Veranstaltung mit Leben und jüdischen Traditionen zu füllen, und wurden dafür über alle Maßen belohnt. Unvergessen bleiben etwa die spektakuläre Eröffnungsfeier mit dem Entzünden des Makkabi-Feuers und die tollen Wettkämpfe vom Snow-Volleyball in 2000 Metern Höhe.

Makkabi bedeutet noch so viel mehr als Sport.

Doch Makkabi bedeutet noch so viel mehr als Sport: Wir haben Begegnungen von Makkabäern aus fast 20 Ländern und fünf Kontinenten ermöglicht, voneinander gelernt und gemeinsam einen ganz besonderen Schabbat gefeiert. Wir haben gezeigt, dass wir auch »Winter können« und sind uns sicher, dass die Makkabi WinterGames 2023 der Start einer lang anhaltenden Tradition sein können und ebenso wie die Maccabiah in Israel regelmäßig auf der ganzen Welt ausgetragen werden.

Fest steht schon jetzt: Mit den Makkabi Deutschland WinterGames 2023 haben wir Erinnerungen und Emotionen für die Ewigkeit geschaffen. Wir haben nach den European Maccabi Games 2015 in Berlin erneut Geschichte geschrieben. Das kann uns keiner mehr nehmen!

Der Autor ist Präsident von Makkabi Deutschland.

Berlin

Bundesregierung und israelische Botschaft schicken gute Wünsche zu Jom Kippur

»Jüdisches Leben und jüdische Kultur gehören seit jeher zu unserem Land – gestern, heute und morgen«, so die Regierung in dem Feiertagsgruß

 01.10.2025

Terror

»Das Einfühlungsvermögen für Juden ist aufgebraucht«

Die Berliner Psychologin Marina Chernivsky zieht eine bittere Bilanz nach dem 7. Oktober

von Franziska Hein  30.09.2025

DP-Camp Föhrenwald

Geboren im »Wartesaal«: Das Leben nach dem Überleben der Schoa

Wer das Morden der Nazis überlebt hatte, wusste oft nicht, wohin. Hunderttausende Juden kamen zunächst in Camps für »Displaced Persons« unter. Fiszel Ajnwojner wurde dort geboren

von Leticia Witte  30.09.2025

Erfurt

Hinweise auf antisemitisches Motiv nach Attacke

Der weiterhin flüchtige Täter habe dem jungen Mann nicht nur seine Halskette mit Davidstern geraubt, sondern ihn auch als Juden beschimpft

 30.09.2025

Interview

»Der Attentäter ist mir egal. Das ist eine Sache zwischen mir und Gott«

Vor sechs Jahren wurde Rabbiner Jeremy Borovitz an Jom Kippur in der Synagoge in Halle beinahe ermordet. Seitdem hat dieser Feiertag für ihn eine ganz neue Bedeutung

von Mascha Malburg  30.09.2025

Andenken

Neues Buch über Margot Friedländer: »Eine Stimme für das Leben«

Am 9. Mai dieses Jahres ist mit Margot Friedländer eine der bekanntesten Schoa-Überlebenden gestorben. Nun kommt ein Buch über sie heraus - mit Fotos, Gedanken und Erinnerungen

von Leticia Witte  29.09.2025

Berlin

Mit Mohn, Kardamom und Sesam: Jüdische Backwaren mit Geschichte

Schokolade und Marzipan, Chili und Tahini: In einer einzigartigen Berliner Bäckerei beleben zwei Männer die jüdische Gebäckkunst neu

von Nina Schmedding  29.09.2025

Antisemitismus

Haltung zeigen

Judenhass im Klassenzimmer – in einem Workshop erfahren Lehrkräfte, wie sie klare Grenzen setzen

von Anita Hirschbeck  28.09.2025

Meinung

Steht auf gegen Judenhass!

Eine Reihe antisemitischer Vorfälle in den vergangenen Tagen hat die jüdische Gemeinschaft in Deutschland erschüttert. So darf es nicht weiter gehen. Ein Appell an die Zivilgesellschaft

von Jan Feldmann  26.09.2025